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Beidfüßigkeit im Kinderfußball – So stärkst du die Spielfreude deines Kindes mit dem linken Fuß

  • Autorenbild: Sven Liewert
    Sven Liewert
  • 1. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit
Eine Junge dribbelt durch einen Hindernisparkour
Beidfüßigkeit schafft Sicherheit

Warum Beidfüßigkeit mehr als ein Technik-Gimmick ist


Im modernen Fußball ist Beidfüßigkeit ein echter Gamechanger – selbst bei Profis. Doch besonders im Kinderfußball hat sie eine tiefere Bedeutung: Sie stärkt die Spielfreude, das Selbstvertrauen und die Bewegungsfreiheit auf dem Platz.Wenn Kinder sich auf beiden Seiten des Körpers sicher fühlen, entstehen mehr Handlungsmöglichkeiten – und weniger Frust bei schwierigen Spielsituationen.


Beidfüßigkeit ist also keine Kür für Supertechniker, sondern ein Schlüssel zur Spielintelligenz. Und: Sie ist trainierbar – mit Spaß, Geduld und dem richtigen Timing.


Der "Lieblingsfuß" – und warum er oft im Weg steht


Die meisten Kinder bevorzugen klar einen Fuß – meist den rechten. Das ist ganz normal und kein Grund zur Sorge. Problematisch wird es nur dann, wenn der andere Fuß „mitläuft“, aber nichts tun darf.Viele Kinder entwickeln dann Ausweichmuster: Sie drehen sich weg, suchen verzweifelt nach einer Drehung, um wieder mit dem Lieblingsfuß zu agieren, oder schieben Verantwortung ab.


Diese Muster sind oft unbewusst – aber sie bremsen das Spielgefühl und machen Kinder auf dem Platz unsicher. Ziel ist es nicht, dass beide Füße gleich stark sind – sondern dass sich dein Kind traut, beide einzusetzen.


Vorteile beidfüßiger Spieler*innen (nicht nur im Spiel)


Ein beidfüßiges Kind ist nicht automatisch ein besserer Spieler – aber oft ein freierer. Hier einige Vorteile:


  • Mehr Handlungsspielraum unter Drucksituationen

  • Bessere Balance bei Körpertäuschungen und Ballannahmen

  • Mehr Spielfreude durch weniger „Fuß-Verbot“ im Kopf

  • Gleichmäßige körperliche Entwicklung, weniger einseitige Belastungen

  • Selbstbewusstsein: „Ich kann das mit beiden Füßen!“


Und das wirkt sich auch über den Fußball hinaus aus: Kinder erleben Selbstwirksamkeit – das Gefühl, mit Übung etwas verändern zu können.


So erkennt man Schwächen – und fördert sie spielerisch


Beobachte dein Kind:

  • Schießt es nie mit links (oder rechts)?

  • Meidet es bestimmte Pässe oder Dribblings?

  • Ist der schwächere Fuß „nur Deko“?


Dann ist jetzt der perfekte Moment für sanftes Fördern. Wichtig: Kein Druck, keine Korrektur bei Fehlern. Stattdessen:


  • Spiegelspiele: Kind macht eine Bewegung, du spiegelst sie mit deinem schwachen Fuß – und umgekehrt

  • Schuss-Wettbewerbe: Wer trifft mit dem schwachen Fuß öfter die Wand, das Tor, den Eimer?

  • Straßenfußball-Regel: „Nur mit dem linken Fuß!“ – kurze Mini-Spiele mit klarer Fußregel


Beidfüßigkeit mit Spaß statt Zwang: 5 einfache Alltagsübungen


Diese Übungen könnt ihr ganz ohne Platz, Verein oder Zeitdruck in den Alltag einbauen:


  1. Zähne mit der schwachen Hand putzen – Gehirnvernetzung fördern

  2. Treppen steigen mit dem schwachen Bein zuerst

  3. Ball mit dem schwachen Fuß auf der Stelle tippen – 20 Sekunden Challenge!

  4. „Stilles Dribbeln“ in der Wohnung – nur schwacher Fuß erlaubt

  5. Video-Rückblick: Filmt beide Füße beim Passen – und vergleicht gemeinsam


Fazit: Der zweite Fuß ist der beste Freund des ersten


Beidfüßigkeit bedeutet nicht Perfektion. Sie bedeutet Flexibilität, Kreativität und das Zutrauen, auch mal aus der Komfortzone zu treten – mit beiden Beinen.


Wenn du dein Kind spielerisch dazu ermutigst, den schwächeren Fuß einzusetzen, gibst du ihm ein Werkzeug mit, das weit über den Sport hinausgeht: den Mut, Neues auszuprobieren – selbst wenn es anfangs wackelig ist.


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